Das ist ja gerade das wunderbare an der heutigen Kunst, dass sie frei sein kann von Normen,
von Traditionen, von Ideologie. Gedichte und auch Bilder tauchen auf. Ich sehe etwas und
dann bringe ich es zum Vorschein ohne nach dem Warum zu fragen. „Im Faltenwurf einer
Decke“, dichtet Joachim Ringelnatz „klagt ein Gesicht. Wenn Du es siehst“. Im Faltenwurf oder
in einem vergessenen Handschuh. Im Englischen Garten fand ich einen Handschuh. Er war
von Baumschneidern zurückgelassen worden. Ich nahm ihn mit. Zu Hause schnitt ich ihn auf.
Er sah mich an. Mein erstes Handschuhbild „Gemischtes Doppel“ entstand.
Die Bilder, die entstehen, so verschieden sie sind, haben etwas gemeinsam. Sie setzen sich
auf ihre Weise mit der Absurdität der Gegenwart, des Lebens überhaupt auseinander, der man
nur mit Witz und Ironie beikommen kann. Nur dadurch entsteht die Distanz, die lebenswichtig
ist, um nicht unterzugehen.